Regionale und korporative Identitäten und historische Diskontinuität

Die Tagung findet im Rahmen des Forschungsverbundes „Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen zwischen Tschechien und Bayern" 2017-2020 statt, der von der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur gefördert wird.

Datum: 26.–28. April 2018

Ort: J. E. Purkyně-Universität in Ústí nad Labem

Annotation

Die Tagung ist für die interessierte Öfffentlichkeit frei (ohne Tagungsgebühr) zugänglich.

Städte, Gemeinden, Vereine, aber auch Firmen samt ihrer berühmten Marken werden als relativ beständige Subjekte inszeniert, deren Image oft aufihrer Tradition beruht. Der an manchen Orten in der Grenzregionen Tschechiens fast vollständiger Bevölkerungsaustausch bedeutete für die davon betroffenen Städte, Institutionen oder Firmen einen beträchtlichen Einschnitt in die Kontinuität ihrer Entwicklung.

Von daher ist zu fragen: Wie gehen die Städte, Gemeinden, Vereine und Firmen mit dem Thema Vertreibung und der Diskontinuität ihrer Geschichte um? Wie wird ihre Selbstdarstellung in den repräsentativen historischen Publikationen, Informations- und Propagationsmaterialien und öffentlichen Feierlichkeiten durch die Diskontinuität des Bevölkerungstransfers geprägt? Und wie werden dabei auch ihre Darstellungen in Stadtromanen, Regionalliteratur usw. genutzt und (um)gedeutet?

Während die erinnerungspolitische Gestaltung des öffentlichen Raumes, vor allem durch die Errichtung von Denkmälern und Gedenk- und Jubiläumsfeiern, in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit von Kulturwissenschaftlern, Soziologen und Historikern auf sich gezogen hat (siehe die Arbeiten von Andreas Huyssen, Aleida Assmann, im deutsch-tschechischen Kontext die Arbeit von Stephan Scholz oder die 2015 ausgerichtete Konferenz Isolated or Entangled Memories? Migration erinnern in regionalen und lokalen Kontexten), wurde die narratologische und semiotische Analyse der identitätsstiftenden Selbstdarstellungen der Städte und Korporationen nur selten berücksichtigt. Es sind aber gerade die historischen Darstellungen, die Informations- und Propagationsmaterialien und die für die Selbstinszenierung herangezogenen fiktionalen Texte, die das Hauptgewicht der Konstruktion einer beständigen Identität tragen, die den Umgang mit der Diskontinuität einschließt. 

Erst die darin enthaltenen oder herangezogenen narrativen Konstruktionen vermögen den radikalen historischen Bruch in der Identität aufzuarbeiten und die die Identität bedrohende Diskontinuität zu überbrücken. Das Ziel des Symposiums ist, die Strategien der Selbstinszenierung von Städten, Institutionen und Firmen in den Grenzregionen Tschechiens anhand solcher Narrative und mittels einer semiotischen Analyse ihrer Selbstdarstellungen zu rekonstruieren.

Alle Vorträge sollen eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten; vorgesehen ist eine anschließende Diskussion von ca. 10 Minuten. Abstracts im Umfang von max. 1 DIN-A-Seite (Times New Roman 12, 2000 Zeichen inkl. Leerzeichen, Name und E-Mail-Adresse) können ab sofort, spätestens bis zum 10. Januar an

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geschickt werden. Über die Annahme der Beitragsangebote wird bis Ende Januar 2018 entschieden werden. Eine Homepage zur Tagung befindet sich derzeit im Aufbau und wird unter konffer einsehbar sein. Reise- und Übernachtungskosten können von den Veranstaltern gegen Vorlage der entsprechenden Belege übernommen werden. Es ist vorgesehen, ausgewählte Tagungsbeiträge in der germanistischen Zeitschrift Aussiger Beiträge 12 (2018) zu veröffentlichen.

Call for papers

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Programm

Publikation

Es ist vorgesehen, die ausgewählten Beiträge in der germanistischen Zeitschrift Aussiger Beiträge 12 (2018) zu publizieren.

Die ausgewählten Beiträge sind spätestens bis zum 30. Mai 2018 an die Redaktionsadresse Tato e-mailová adresa je chráněna před spamboty. Pro její zobrazení musíte mít povolen Javascript. zuzuschicken, unter der Berücksichtigung der folgenden formalen Hinweise.  Die Aussiger Beiträge sind eine rezensierte Zeitschrift, d.h. alle eingereichten Beiträge werden von (mindestens) zwei unabhängigen GutachterInnen beurteilt. Auf Grund der gutachterlichen Empfehlung entscheidet der Redaktionsrat über die Annahme eines Beitrags.

Seit 2013 sind die Aussiger Beiträge in der internationalen Datenbank SCOPUS gelistet und mit Ausnahme des jeweils letzten Heftes auf dem Dokumentenserver GiNDok archiviert sowie als Volltext frei verfügbar.

Veranstalter

Institut für Germanistik der Philosophischen Fakultät, Jan Evangelista Purkyně-Universität in Ústí nad Labem in Zusammenarbeit mit der Karls-Universität Prag und der Universität Regensburg im Rahmen des Projektes „Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen zwischen Tschechien und Bayern“ (BTHA 2017-2020)

Wissenschaftlicher Beirat

  • Dr. habil. Renata Cornejo (Ústí nad Labem)
  • Dr. habil. Kristina Kaiserová (Ústí  nad Labem)
  • Prof. Dr. Marek Nekula (Universität Regensburg)
  • Prof. Dr. Manfred Weinberg (Karls-Universität Prag)

Kontakt:

  • Tagung: Dr. phil. Mirek Němec, Tato e-mailová adresa je chráněna před spamboty. Pro její zobrazení musíte mít povolen Javascript.
  • Projekt: Dr. habil. Renata Cornejo, Tato e-mailová adresa je chráněna před spamboty. Pro její zobrazení musíte mít povolen Javascript.

 

Filozofická fakulta

Provozovatelem tohoto konferenčního portálu je Filozofická fakulta Univerzity Jana Evangelisty Purkyně v Ústí nad Labem.
www.ff.ujep.cz

UJEP

Filozofická fakulta je jednou z osmi fakult, které svou vzdělávací a vědeckovýzkumnou činnost provozují v rámci Univerzity Jana Evangelisty Purkyně v Ústí nad Labem.
www.ujep.cz

Muzeum

Častým partnerem a spolupořadatelem našich konferencí i jiných kulturních, vědeckých a vzdělávacích akcí je Muzeum města Ústí nad Labem.
www.muzeumusti.cz

Město Ústí n. L.

FF UJEP se hrdě hlásí k městu Ústí nad Labem. Bližší informace o městě, jeho okolí a infrastruktuře můžete najít na webových stránkách města.
www.usti-nad-labem.cz

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